(De-)Koloniale Bilderwelten. Beiträge zur Vermeidung von Diskriminierung in der entwicklungspolitischen Spenden- und Öffentlichkeitsarbeit

Das Projekt widmet sich dem drängenden Problem diskriminierender Darstellung in entwicklungspolitischer Öffentlichkeitsarbeit. In Kooperation mit der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD-Bund e.V.) wollen wir die bisher punktuell und verstreut geführte Diskussion zusammenführen und einen politischen Dialog mit verantwortlichen entwicklungspolitischen Verbänden und Fundraising-Institutionen verstetigen. Das Projekt ist auf mehreren Wirkungsebenen angesiedelt:

Auf politischer Ebene soll der bereits begonnene Dialog durch Strategie-Workshops/Runde Tische und Beratungen verstetigt werden. Interessierte NRO können uns ansprechen.

Auf Ebene der praktischen Arbeit der NRO bieten wir zwei zweitägige Fortbildungen an (einmal in Berlin einmal bundesweit), in denen die Teilnehmenden eine höhere Kompetenz in Bezug auf die Vermeidung von diskriminierender Darstellung bei den Teilnehmenden erwerben können. Durch eine praxisorientierte gemeinsame Reflexion der aktuellen Situation, der kritischen Reflexion der eigenen Arbeit sowie der Erarbeitung neuer Herangehensweisen soll eine Vermeidung von Rassismus in seinem Zusammenspiel mit anderen Machtverhältnissen (in Bezug auf Geschlecht, Sexualität, ökonomische Situation etc.) in entwicklungspolitischer Öffentlichkeitsarbeit erreicht werden.

Filmvorführungen des Films White Charity mit anschließender Diskussion bieten einen Einstieg und guten Überblick in das Thema und eine Möglichkeit viele Menschen zu erreichen. Der Film aus dem Jahr 2011 analysiert exemplarisch entwicklungspolitische Spendenplakate aus rassismuskritischer Perspektive. Er bringt kritische Wissenschaftler_innen mit Vertreter_innen von entwicklungspolitischen NRO filmisch in ein Gespräch über Rassismus und Diskriminierung in der Spendenwerbung.

Auf Ebene der realen Bildsprache bieten wir zwei zweitägige Workshops an (einmal in Berlin einmal bundesweit), in denen Bilder konstruktiv-kreativ neu gedacht werden. Einer dieser Workshops ist explizit als Empowerment Workshop konzipiert und soll einen Schutzraum bieten, um ohne die Reproduktion von Rassismus darüber nachdenken zu können, wie Bilder über globale Ungerechtigkeit aussehen könnten.

Das Projekt wird in 2016 mit einem dekolonialen Plakatwettbewerb abgerundet und der allgemeinen Öffentlichkeit präsentiert.

Für die genannten Veranstaltungen suchen wir Kooperationspartner_innen. Sprechen sie/sprecht uns gerne per mail an!

Das Projekt wird gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des BMZ, aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes durch Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst, der Stiftung Nord Süd Brücken sowie der Landeszentrale Entwicklungszusammenarbeit in Berlin.