Worum geht’s?
Nicht nur in Deutschland herrscht weiterhin die Vorstellung von getrennten und miteinander in Konkurrenz stehenden Nationalstaaten vor. Dies wird durch national abgegrenzte geschichtliche Erzählungen weitestgehend festgeschrieben. Dagegen sehen wir die Notwendigkeit eines transnationalen Erinnerungsraums. In dem Projekt möchten wir uns den globalen Verflechtungen von Geschichte und Gegenwart widmen. Wir richten uns damit an Schüler*innen, Jugendliche, junge und ältere Erwachsene, Multiplikator*innen, Museumsmitarbeiter*innen und die breitere Öffentlichkeit. Denn Beispiele für globale Verbindungen und Geschichten, z.B. von Unterdrückung und Widerstand, kann man an vielen Orten finden! Nur sind diese Geschichte(n) oft nicht aufgeschrieben oder ihre globalen Verbindungen werden nicht erinnert.
Aktuelle Veranstaltungen und Bildungsangebote im Projekt 2024:
- Digitale Veranstaltungsreihe “Globale GeschichteN” vom 15. April bis 29. Mai 2024. Programm HIER
- Stadtführung Flucht Exil Verfolgung (Berlin), eine digitale Fassung der Führung auf der Global-Erinnern-Karte HIER
- Museumsworkshop (Berlin) zu dekolonialen, globalen Perspektiven im Museum
- Schüler:innen-Workshops zu global-lokalen Vernetzungen (Berlin)
- Eure Stadt auf unserer Karte! Veröffentlicht eure Recherchen auf der Global-Erinnern-Kartographie
Informationen, Kontakt und Buchungen unter geschichte[ät]glokal[punkt]org
Das Projekt
Hauptmaßnahme des Projektes sind digitale Stadtkarten in Berlin, Bremen, Frankfurt, Kassel, Köln und Eberswalde in Zusammenarbeit mit lokalen Recherchierenden und Gruppen. Diese Karten zeigen für jede dieser Städte lokal verankerte global-geschichtliche Zusammenhänge auf durch:
– Biographien von Personen, die in der jeweiligen Stadt gewirkt haben
– thematische Stadttouren zu globalen Geschichten
– Ereignisse, die globalgeschichtliche Zusammenhänge aufzeigen
So fördert die Karte die Wahrnehmung internationaler Verbundenheit durch gemeinsame global vernetzte Geschichte(n).
Es besteht auch die Möglichkeit, aktiv an dem Projekt mitzuwirken! Wer individuell, mit einer Gruppe oder Schulklasse Biographien, thematische Touren oder Ereignisse für die Karte recherchieren möchte, um in unterschiedlichen Orten Deutschlands die globalen Verpflechtungen der Geschichte und Gegenwart darzustellen, meldet euch/melden Sie sich unter geschichte[ÄT]glokal[PUNKT]org
Weitere Bestandteile des ersten Projektdurchlaufes (2020-2022) waren Bildungsmaßnahmen und die Weiterentwicklung und Übersetzung bestehender globalgeschichtlicher Materialien wie dem eLearning Tool connecting the dots. Geschichte(n) von Unterdrückung und Widerstand. Der Kartenlaunch der Global-Erinnern-Kartographie fand am 26.08.2022 im Rahmen der Kunstmesse Documenta15 in Kassel statt. Auch im zweiten Projektdurchlauf (2023-2024) könnt ihr wieder Bildungsmaßnahmen wie Stadtführungen, Schüler:innenworkshops und Workshops für Museumsmitarbeiter:innen buchen.
Lokale Globalgeschichte ist ein Kooperationsprojekt von glokal e.V., ISD-Bund e.V. und Recherche international e.V. Außerdem wird das Projekt von Tahir Della, Promotor für Postkolonialismus und Antirassismus in Berlin, unterstützt.
Nähere Informationen unter Kontakt: geschichte[ÄT]glokal[PUNKT]org
Zur Info empfehlen wir von unseren Projektmitarbeiter*innen/associated:
- Doğan Akhanlı 2018: Deutschland als transnationaler Gedächtnisraum. Veröffentlicht in: Verhaftung in Grandada. Köln: Kiepenheuer & Witsch. (Mitarbeit bis Oktober 2021)
- Tahir Della 2020: Kolonialgeschichte. Der lange Weg zur Aufarbeitung. Deutschlandfunk 06.01.2020
- Carolin Philipp 2021: Globale Geschichte(n) für die Zukunft. In: Stephanie Endter, Nora Landkammer, Karin Schneider: Das Museum verlernen? Kolonialität und Vermittlung in ethnologischen Museen. Wien: Zaglossus. S. 225-249.
- Eren Yildirim Yetkin 2022: Antisemitismuskritik als Gesellschaftskritik. Die Aufgabe antisemitismuskritischer Bildung. In: Gille, Christoph; Jagusch, Birgit; Chehata, Yasmine (Hrsg.): Die extreme Rechte in der Sozialen Arbeit. Grundlagen – Arbeitsfelder – Handlungsmöglichkeiten. Weinheim Basel; Beltz Juventa. S. 451-461
Das Projekt wird gefördert durch Engagement Global mit finanzieller Unterstützung des BMZ, sowie aus Haushaltsmitteln des Landes Berlin – Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit (2020-2024) und von Brot für die Welt (2020-2022).