Nichts gelernt!

Vor drei Jahren haben wir zusammen mit einem großen bundesweiten Bündnis den Offenen Brief “Decolonize Orientierungsrahmen!” [https://decolonizeorientierungsrahmen.wordpress.com/] verfasst. In der Zwischenzeit ist der Orientierungsrahmen überarbeitet und neu aufgelegt wordenund wird in unzähligen Umsetzungsprojekten in Schulen und und in der Zivilgesellschaft verbreitet.
Anfang September diesen Jahres findet erneut eine Fachtagung zum Orientierungsrahmen [https://www.engagement-global.de/veranstaltung-detail/achte-kmk-bmz-fachtagung.html] in Bad Honnef statt. Ein Blick auf das Programm enttäuscht alle, die eine Weiterentwicklung im Sinne einer dekolonialen, emanzipatorischen Bildung erwartet haben. Inhaltlich glänzt die Veranstaltung mit Leerstellen zu macht- und rassismuskritischer Bildungsarbeit. Personell stehen v.a. weiße Männer im Programm. Migrantisch-diasporische und Schwarze Perspektiven sowie Perspektiven of Color fehlen erneut inhaltlich und auf den Podien. Ob die Organisator*innen der Veranstaltung von Engagement global wohl ihr eigenes Positionspapier zum Thema Anti-Rassismus [https://www.engagement-global.de/fachkreise.html?file=files/2_Mediathek/Mediathek_EG/Ueber_uns/Wer_wir_sind/Fachkreise/EG_Positionspapier_Anti-Rassismus.pdf] kennen? Die schönen Worte bleiben jedenfalls was den Orientierungsrahmen angeht, leere Worthülsen. Der Orientierungsrahmen ist nicht in der deutschen Migrationsgesellschaft angekommen. Im Gegenteil, der Orientierungsrahmen dient weiterhin als Werkzeug der Aufrechterhaltung weißer Überlegenheit.