Veranstaltungsbericht

AusstellungWIRSTIMMEN – für widerständige Alternativen zum Entwicklungsmythos“ eröffnet

Das August – Bebel – Institut in der Müllerstrasse 163 in Berlin-Wedding ist seit dem 01. November 2019 der austragende Ort für die Ausstellung „WIRSTIMMEN! Für widerständige Alternativen zum Entwicklungsmythos“.

Am Freitagabend des 01.11.2019 eröffnete glokal e.V. die Ausstellung zusammen mit über 100 ersten Besucher*innen. Unter den Gästen waren neben einigen der Interviewpartner*innen, Berliner Vertreter*innen der antirassistischen, dekolonialen Bildungsarbeit wie Toan Nguyen, Anne-Kathrin Bruch vom Berliner EPIZ, von Migrantischen Organisationen wie die Initiative Selbständiger Immigrantinnen e.V., des Globalen Lernens und Aktive der internationalen Menschenrechtsarbeit wie Peter Steudtner.

Auf dem Programm der Vernissage standen nach den Begrüßungsreden von Gonca Çalışkan (August-Bebel-Institut) und Doğan Akhanlı (glokal) eine Podiumsrunde. Hier wurde die Brisanz des Entwicklungsmythos für unseren Planeten thematisiert und dazu die Stimmen der Theaterpädagogin Aki Krishnamurthy und der Künstlerin Yili Rojas sowie des Gewerkschaftlers Safter Çinar und des Aktivisten Israel Kanautjike gehört, die für widerständige Alternativen stehen. Israel Kanautjike betonte bespielsweise in seinem Beitrag, dass er nicht aufhören werde, für die Reparationsforderungen der Herero und Nama von der Bundesrepublik Deutschland zu kämpfen.

Bevor sich alle Anwesenden der Ausstellung widmen konnten, wurde die Verfilmung der Performance „K“, einer künstlerisch-politischen Auseinandersetzung mit 527 Jahren der kolonialen Geschichte, von Yili Rojas erstaufgeführt.

In der Ausstellung erwartet die Besucher*innen eine audiovisuelle Zusammenstellung von macht- und herrschaftskritischen Zeugnissen zu den Folgen kolonialer Gewalt und Herrschaftsdenken aus dem Blickwinkel von Betroffenen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf historischen und aktuellen Belegen von widerständigen Praktiken aus verschiedenen Regionen und Kontinenten der Erde. Die Materialvielfalt als auch die Aussagekraft der ausgestellten Materialien und Elemente wurden von den – überwiegend jungen – Anwesenden lobend erwähnt. Das ist vor allem der künstlerisch – handwerklichen Leistung der Ausstellungsdesignerinnen Golnar Mehboubi Nejati und Julia Schnegg und dem Ausstellungsbauer Janno Himpel zu verdanken, die aus der Perspektive der Projektmitarbeiter*innen den verwobenen und auch neuartigen Blick auf Entwicklung großartig umgesetzt haben.

Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert und buchbar. Eine Aufbauhilfe und ein pädagogischer Begleitreader werden in Kürze verfügbar sein. Für Interessenten und Anfragen, bitte direkt an info@glokal.org wenden.

Die Ausstellung wird bis zum 28.11. 2019 dienstags und donnerstags von 14 bis 18 Uhr zu besichtigen sein. Wir würden uns vor allem über den Besuch von Schülergruppen und Schulklassen freuen.

Das glokal – Ausstellungsteam „WirStimmen!“ Lucía Muriel, Doğan Akhanlı, Carolin Philipp und Tahir Della