„Settler Sister“ Gillian Schutte hat das Jahr mit einem Brief an ihre weißen Mitbürger_innen begonnen und damit in Südafrika die Debatte um historische Verantwortung und die Strategien antirassistischer und dekolonialer Kämpfe mal wieder zum Auflodern gebracht. Die Black Consciousness-Aktivist_innen Athi-Nangamso Esther Nkopo und Andile Mngxitama kritisieren in ihrer Antwort, Schutte würde sich als die gute Weiße produzieren und suggerieren, Weißsein könne individuell abgelegt oder in ein gutes, antirassistisches Weißsein transformiert werden. Jackie Shandus Kritik geht eher an die Adresse der Schwarzen, die Schutte abfeiern und damit ihrer Sehnsucht nach dem weißen Messias nachkämen, anstatt ihre eigenen Kämpfe zu führen. Hier ist eine Sammlung vieler lesenswerter Kommentare auf den Brief und zu der Debatte insgesamt. Schutte hat sich gestern dann auch nochmal zu Wort gemeldet. Solch politisch engagierte und intellektuell hochwertige Debatte in der Mainstream-Presse … Und uns bleibt nur übrig, uns über die Dünnbrettbohrerei in Zeit und Spiegel zu ärgern.