Durch den weltwärts-Freiwilligendienst soll es ermöglicht werden, einen „persönlichen
Beitrag zu einer gerechten Welt“ zu leisten. Doch welche Vorstellungen gehen mit
diesem Dienst einher, der sich in einem von ungleichen Machtverhältnissen geprägten
politischen Kontext bewegt? Mithilfe postkolonialer und feministischer Theorien
untersucht Kristina Kontzi die Repräsentationen und Programmstrukturen. Sie fragt nach
deren kolonialem Erbe und Nutzen für die Teilnehmenden. Im Fokus der Diskursanalyse
steht die kritische Auseinandersetzung mit Konzepten von Entwicklung in Verbindung
mit denen eines Weltbürgertums, das als pädagogische Antwort auf Globalisierungsfragen
gilt.
Die Dissertation zeigt die Verstrickung von kolonialer Geschichte und der Gegenwart entwicklungspolitischem Engagements auf. Sie verdeutlicht, wie notwendig es ist, eine
machtkritische Perspektive auf Programme dieser Art zu werfen, um global-gesellschaftliche
Machtverhältnisse nicht zu reproduzieren, sondern sie verändern zu können.
Das Buch ist bei Nomos erschienen und hier erhältlich. Für Anfragen für Veranstaltungen richten sie bitte eine mail an die Autorin.