Am 19.07. ertrank Aneck (35) im Plötzensee. Gemeinsam wollen wir um ihn trauern und unserer Erschütterung darüber Ausdruck verleihen, dass Rassismus Menschen in Deutschland zu Tode bringt. Die Polizei hat die Ermittlungen beendet, ohne wirklich der Frage nachzugehen, ob zwischen der Tatenlosigkeit des Bademeisters und dessen Aktivitäten in der Berliner Neonaziszene ein Zusammenhang besteht.
Gedenkkundgebung am 29.08.2014 | Beginn: 17.30 Uhr |
Ort: Seestraße, Ecke Dohnagestell | Haltestelle: VirchowKlinikum
En mémoire d’Aneck – Le racisme tue! Française en bas (en bref)
In memory of Aneck – Racism kills! English below (short)
Im Gedenken an Aneck E. – Rassismus tötet!
Am 19.07. ertrank Aneck (35) im Plötzensee. Gemeinsam wollen wir um ihn trauern und unserer Erschütterung darüber Ausdruck verleihen, dass Rassismus Menschen in Deutschland zu Tode bringt.
Zum Hintergrund: Als Aneck im Plötzensee ertrank, wurde auch der Bademeister des Strandbads, Mike Z., darauf aufmerksam gemacht. Warum kam er nicht zur Hilfe? Die Polizei und Staatsanwaltschaft sagen, er sei zu spät informiert worden. Doch als der Rettungsschwimmer gebeten wurde zu helfen, konnte er nicht wissen, ob es zu spät war. War Mike Z.s Tatenlosigkeit rassistisch motiviert? Die Suche nach einer Antwort darf nicht ausblenden, dass Mike Z. jahrelang als Neonazi aktiv war. Er war Mitglied der NPD Neukölln und der Kameradschaft „Freie Nationalisten Berlin Mitte“. Wir denken, dass Neonazis nicht in helfenden Berufenarbeiten sollten: Wir wollen, dass allen Menschen in Not geholfen wird! Das ist nicht der erste rassistische Vorfall. Schon im letzten Jahr gab es Anzeigen wegen rassistischen Übergriffen und Beleidigungen
gegen Angestellte und einen Pächter des Strandbads. Solche Zustände wollen wir nicht hinnehmen. Wir fragen uns: Musste Aneck sterben, weil er Schwarz ist?
Die Polizei hat die Ermittlungen beendet, ohne diese Fragen überzeugend zu beantworten. Rassismus als mögliches Motiv muss in die Ermittlungen einbezogen werden! Auch nach dem NSU-Skandal werden keine Konsequenzen gezogen und Rassismus als Motiv weiterhin ausgeblendet.
Auch in den Medien wird der neonazi Hintergrund des Bademeisters kaum erwähnt und respektlos über Aneck berichtet. Das Problem ist nicht allein der Bademeister oder die Pächter, denn Rassismus ist überall in der Gesellschaft zu finden! Das Schicksal von Aneck führt uns auf traurige
Weise vor Augen, dass Rassismus tötet und nicht angemessen darauf reagiert wird. Lasst uns nicht wegschauen, so etwas darf nicht noch einmal passieren.
Am 29.08. werden wir, Angehörige, Freund*innen und Unterstützer*innen, Aneck gedenken. Wir wollen die Kritik an den Ermittlungsbehörden auf die Straße tragen und die rassistischen Zustände in unserer Gesellschaft thematisieren. Nur wenn anerkannt wird, dass Rassismus ein reales Problem in Deutschland ist, kann auch gemeinsam etwas dagegen getan werden.
Wir treffen uns um 17.30 Uhr Seestraße, Ecke Dohnagestell, laufen zum Strandbad und werden im Anschluss an die Kundgebung gemeinsam an die Unfallstelle gehen. Kommt zahlreich und bringt Blumen und Kerzen mit!
Reach Out hat ein Spendenkonto eingerichtet, um die Familie von Aneck. bei dem weiteren Vorgehen und der Überführung von Aneck E.nach Kamerun zu helfen:
Empfänger: Ariba e.V./ReachOut
Kontonummer: 3244801
BLZ: 100 205 00
Bank: Bank für Sozialwirtschaft
Verwendungszweck: Aneck E.
IBAN: DE65100205000003244801
BIC: BFSWDE33BER
Unterstützer*innen:
Angehörige und Freund*innen von Aneck E., Reach Out, KOP – Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt, Hände weg vom Wedding Bündnis, FelS – Für eine linke Strömung, Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak B., NEA – North East Antifascists, A.I.R. Antifaschistische Initiative
Reinickendorf, ISD – Initiative Schwarzer Deutscher
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En mémoire d’Aneck E.- Le racisme tue!
Le 19.07.2014 décéda Aneck E. de suite de noyade dans le Lac « Plötzensee ». Pourquoi devrait-il mourir, alors que sur les lieux se trouvait un maitre-nageur professionnel, qui fut interpellé par les autres nageurs présents au moment où Anek était en détresse ? Un maitre-nageur professionnel
n’est-il pas obligé de venir en aide á toute personne en détresse indépendamment de sa race et ses origines ? Qu’est ce qui l’empêcha de lui venir en aide ? Cela a-t-il un rapport avec sa mentalité raciste ? Il en ressort qu’il était un activiste de longue durée de la scène naziste.
Juste quelques jours après le décès d’Aneck E., le procureur informa la famille au travers de la presse locale, que les enquêtes contre le maitre-nageur avaient été suspendues. Un homme de race noir mort noyé en plein jour. N’est-ce pas une raison suffisante pour le procureur et la police de mener soigneusement des enquêtes sur les allégations de non-assistance en personne en danger ? Les autorités judiciaires ne devraient-elles pas se sentir interpeller, après ce que la police et les services secrets se sont permis de produire après les meurtres du groupe Néo-Nazi de la NSU?
Nous exigeons plus de clarté!
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In remembrance of Aneck E. – racism kills!
On 19 July 2014 Aneck E. (35) drowned at a lido in Berlin (Plötzensee). Why did he have to die, even though a pool attendant was present and people called his attention to Aneck ́s drowning? Isn ́t a trained lifeguard compelled to help – regardless of a person’s skin colour or origin, and not dependent on whether a person is a paying customer or swimming next to the lido? What kept him from coming to Aneck’s help? Is it connected to his racist mindset? After all, the lifeguard has been
an active member of the Nazi scene.
Only a few days after Aneck ́s death, family and friends had to find out from the press that the public prosecutor‘s office in Berlin has ceased all investigations.
A black man drowns in the middle of the day in the presence of a lifeguard with Nazi connections. Wouldn ́t that be reason enough for the prosecutor’s office and the police to investigate the potential failure to assist a person in danger? Shouldn’t the authorities be on red alert after their complete failure with regard to the investigation of the racist murders committed by the Nazi terrorist group NSU?
We demand an explanation!
Together with Aneck ́s family we will take our questions to the streets and put pressure on the authorities. We know that if we don ́t our questions will never be answered. Support Aneck ́s family so that they can put pressure on the public prosecutor’s office in Berlin to undertake thorough and substantial investigations. Let ́s all fight together against racist realities in our society! Let ́s join the family and remember Aneck at the scene of the accident!