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Der größte Gefangenenstreik in der Geschichte der USA

Seit dem 9. September streiken Gefangene in den USA in mehr als 30 Vollzugsanstalten, um gegen ihre Ausbeutung als Arbeiter_innen zu protestieren und gegen die lächerlich geringen Löhne, die sie im Gefängnis erhalten, unter Bedingungen, die charakteristisch sind für insitutionalisierte Sklaverei. Sie fordern echte Löhne, angemessene Gesundheitsversorgung,  Bildungsprogramme und die Verkürzung von lebenslänglichen Urteilen. Am 24. September sind sogar die Wärter in verschiedenen Gefängnissen nicht zur Arbeit gekommen (gleichwohl ohne offiziell ihre Solidarität auszudrücken).

Fillmclip: „Aufhören ein Sklave zu sein: der größte Gefangenenstreik in der Geschichte der USA“
USA 2016, 2 min, englisch mit dt. UT (http://de.labournet.tv/aufhoeren-ein-sklave-zu-sein-der-groesste-gefangegenstreik-der-geschichte-der-usa)

Dieser landesweite Streik wurde zum Teil von dem Incarcerated Workers Organizing Committee (IWOC) organisiert, einem Projekt der IWW Gewerkschaft. Seit das IWOC 2014 mit dem Projekt begonnen hat, sind 900 Gefangene Gewerkschaftsmitglied geworden. Aber der Streik hat sehr viel mehr Gefangene involviert: laut Schätzungen haben über 50.000 teilgenommen. Hineingeschmuggelte Mobiltelefone und die Sozialen Medien waren von entscheidender Bedeutung für die Organisierung.

Es gibt fast keine Berichterstattung zu diesem Streik in  Mainstream Medien und Gefangene werden für ihre Beteiligung an den Protesten bestraft.

Die IWOC bittet um Spenden, um den Gefangenenstreik zu unterstützen. Sie machen auch mit bei der Veröffentlichung des „Incarcerated Worker“, einem kleinen Magazin, das von Gefangenen geschrieben und herausgegeben wird (mehr Informationen auf der Webseite [1]).

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[1]http://iwoc.noblogs.org/

Hungerstreik in der JVA Butzbach

Seit gestern befinden sich Gefangene in der JVA Butzbach (Hessen) im Hunger- oder Bummelstreik, sie fordern für ihre Arbeit im Gefängnis unter anderem das Recht auf gewerkschaftliche Organisierung, den Mindestlohn und die Einzahlung in die Rentenversicherung. Diesen Forderungen schließen sich über 140 Unterzeichner*innen einer Unterstützungserklärung an, davon 45 aus Hessen sowie Gewerkschafter/innen und Akademiker/innen aus Indien, Südafrika und Brasilien. Weiterlesen

Arbeitskampf im Bildungsbereich: aktuelle & vergangene Ereignisse

Nach der [edmc id=1727]Kündigung von insgesamt 17 Seminarleiter_innen in der gewerkschaftsnahen Jugendbildungsstätte Konradshöhe[/edmc] setzen sich die Gekündigten zur Wehr. Wir möchten den [edmc id=1721]Solidaritätsaufruf[/edmc] sowie die Onlinepetiton der (ehemaligen) Seminarleiter_innen zum Anlass nehmen, an andere ähnliche Arbeitskämpfe zu erinnern, die oftmals nur auf Mailinglisten ihren Raum finden und somit eine sehr begrenzte Öffentlichkeit erreichen.

Zum einen eine im Januar 2011 von autsch3000 versendete [edmc id=1725]mail[/edmc], die sich auf eine [edmc id=1733]Stellenausschreibung von ASA[/edmc] bezogen hatte und in der dazu aufgefordert wurde explizite [edmc id=1732]Absagen[/edmc] an ASA zu schicken. Des weiteren eine im Januar 2012 versendete mail von [edmc id=1723]abersonstgehtsnoch[/edmc], die sich auf eine [edmc id=1726]Stellenausschreibung von ICJA[/edmc] bezog.

Mittlerweile regt sich insbesondere im akademischen Bereich Widerstand. Auf der Facebookseite der Initiative Akademischer Frühling werden immer mehr Beispiele rund um das Thema angemessene Arbeitsverhältnisse und existenzsichernde Löhne, vor allem in Wissenschaft und im Non-Profit-Sektor gesammelt und eine Vernetzung von Betroffenen befördert.

Die tageszeitung die taz berichtete Ende August über weitere Vorkommnisse (z. B. beim DGB Bildungswerk) und über den Widerspruch präkere Arbeitsverhältnisse anzuprangern und sich selbst davon auszunehmen. Die Wissenschaftlerin, Autorin und Trainerin Urmila Goel greift den Artikel auf und verdeutlicht, warum höhere Tagessätze von Nöten sind. Die Macht über diese zu entscheiden liegt meist aber nicht in der Hand der prekären Bildungsarbeiter_innen.