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Der größte Gefangenenstreik in der Geschichte der USA

Seit dem 9. September streiken Gefangene in den USA in mehr als 30 Vollzugsanstalten, um gegen ihre Ausbeutung als Arbeiter_innen zu protestieren und gegen die lächerlich geringen Löhne, die sie im Gefängnis erhalten, unter Bedingungen, die charakteristisch sind für insitutionalisierte Sklaverei. Sie fordern echte Löhne, angemessene Gesundheitsversorgung,  Bildungsprogramme und die Verkürzung von lebenslänglichen Urteilen. Am 24. September sind sogar die Wärter in verschiedenen Gefängnissen nicht zur Arbeit gekommen (gleichwohl ohne offiziell ihre Solidarität auszudrücken).

Fillmclip: “Aufhören ein Sklave zu sein: der größte Gefangenenstreik in der Geschichte der USA”
USA 2016, 2 min, englisch mit dt. UT (http://de.labournet.tv/aufhoeren-ein-sklave-zu-sein-der-groesste-gefangegenstreik-der-geschichte-der-usa)

Dieser landesweite Streik wurde zum Teil von dem Incarcerated Workers Organizing Committee (IWOC) organisiert, einem Projekt der IWW Gewerkschaft. Seit das IWOC 2014 mit dem Projekt begonnen hat, sind 900 Gefangene Gewerkschaftsmitglied geworden. Aber der Streik hat sehr viel mehr Gefangene involviert: laut Schätzungen haben über 50.000 teilgenommen. Hineingeschmuggelte Mobiltelefone und die Sozialen Medien waren von entscheidender Bedeutung für die Organisierung.

Es gibt fast keine Berichterstattung zu diesem Streik in  Mainstream Medien und Gefangene werden für ihre Beteiligung an den Protesten bestraft.

Die IWOC bittet um Spenden, um den Gefangenenstreik zu unterstützen. Sie machen auch mit bei der Veröffentlichung des “Incarcerated Worker”, einem kleinen Magazin, das von Gefangenen geschrieben und herausgegeben wird (mehr Informationen auf der Webseite [1]).

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[1]http://iwoc.noblogs.org/

Justice for Trayvon Martin

Am 26. Februar 2012 erschoss der Nachbarschaftspatrouillen-Koordinator George Zimmermann den schwarzen Teenager Trayvon Martin. Vor ein paar Tagen wurde Zimmermann von einem Gericht in Florida sowohl der Anklage auf Mord als auch auf Todschlag freigesprochen. Das Urteil hat in den USA und weltweit Empörung und großes Unverständnis ausgelöst und eine Debatte über Racial Profiling und institutionellen Rassismus reaktiviert. Die National Association of the Advancement of Colored People (NAACP) hat eine Petition an das Justizministerium gestartet, die innerhalb weniger Tage schon über eine halbe Million Menschen unterzeichnet haben. Die Petition kann hier unterstützt werden:

bell hooks nimmt eine Beschreibung von Zimmermann in ihrem 2000 erschienenen Buch “All about love” vorweg:

“White supremacy has taught him that all people of color are threats irrespective of their behavior. Capitalism has taught him that, at all costs, his property can and must be protected. Patriarchy has taught him that his masculinity has to be proved by the willingness to conquer fear through aggression; that it would be unmanly to ask questions before taking action. Mass media then brings us the news of this in a newspeak manner that sounds almost jocular and celebratory, as though no tragedy has happened, as though the sacrifice of a young life was necessary to uphold property values and white patriarchal honor. Viewers are encouraged to feel sympathy for the white male home owner who made a mistake.”

In Deutschland haben die Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland (ISD) und die Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP) aktuell eine Kampagnenaufruf “Racial Profiling kostet” gestartet. Alle Menschen, denen Racial Profiling widerfährt oder die es beobachten, sind aufgefordert ihre Stimme zu erheben. Ein Vordruck für einen Brief an die Bundespolizeidirektion in Koblenz findet sich hier.