Schlagwort-Archive: institutioneller Rassismus

Konferenz zu Migration / Überschattet von Rassismus durch Polizei

In Leipzig ist am Sonntag die Konferenz „Selbstbestimmt und solidarisch! Konferenz zu Migration, Entwicklung und ökologische Krise“ zu Ende gegangen.

Drei Tage lang diskutierten im Leipziger „Westbad“ mehr als 700 Teilnehmende aus verschiedenen sozialen Bewegungen, auf welche Weise Flucht und Migration mit den vielfältigen ökologischen Krisen unserer Zeit sowie den vorherrschenden Vorstellungen von gesellschaftlicher Entwicklung zusammen hängen. Beteiligt waren unter anderem Initiativen, die zu Flucht und Migration, Bewegungsfreiheit, Klima, Kapitalismus, Landwirtschaft und Degrowth arbeiten – beteiligt waren auch viele Geflüchtete und Migrant*innen. Weiterlesen

Tribunal | NSU-Komplex auflösen

Das Tribunal ist hervorgegangen und wird getragen von dem bundesweiten Aktionsbündnis „NSU-Komplex auflösen“ sowie von einer Vielzahl von Personen, die sich aus unterschiedlichen Motiven gegen Rassismus engagieren wollen. Eine hervorgehobene Stellung haben die Betroffenen des NSU-Terrors, deren Standpunkte ein besonderes Gewicht haben. Mitmachen können alle, die sich mit den Zielen des Tribunals identifizieren. Alle Menschen, Gruppen, Vereine, Institutionen, die das Tribunal unterstützen wollen, sind herzlich eingeladen, Kontakt aufzunehmen und sich zu beteiligen.
Das NSU-Tribunal wird vom 17.-21. Mai 2017 in Köln stattfinden.
Programm hier
Presseschau hier
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Der rassistischen Polizeiselektion in der Kölner Silvesternacht müssen politische Konsequenzen folgen

Die Antirassistische Initiative e.V. verurteilt in ihrer Pressemitteilung vom 10.01.2017 aufs Schärfste die rassistischen Aussonderungen von Besucher*innen der Domplatte in der Silvesternacht und deren Verunglimpfung durch die Kölner Polizei und fordert Konsequenzen für die Verantwortlichen. Weiterlesen

Aktionswoche Gedenken & Widerstand (Berlin)

Der Gerichtsprozess zur NSU-Mordserie wird 2017 abgeschlossen. Anstatt die dringlichen Anliegen der Angehörigen und der Nebenklage ernst zu nehmen, die politische Bedeutung des NSU für die gesamte deutsche Justiz, den Verfassungsschutz und weitere Ermittlungsbehörden aufzuarbeiten, wurde im Prozess nur die Tatbeteiligung eines kleinen Neonazikreises verhandelt. Weiterlesen

Neu: Das Märchen von der Augenhöhe

Wir freuen uns unsere neue Broschüre ankündigen zu können: Das Märchen von der Augenhöhe. Macht und Solidarität in Nord-Süd-Partnerschaften

maerchenbroschuere_titelblatt-216x300Augenhöhe und Partnerschaft sind Formulierungen, die gerne und oft in der Nord-Süd-, Solidaritäts- oder ,Entwicklungszusammenarbeit‘ gebraucht werden. Sie sollen Fortschrittlichkeit signalisieren und Gleichberechtigung demonstrieren. Doch reichen die Begriffe über Rhetorik hinaus? Wie sind Denkmuster und Strukturen in Nord-Süd-Partnerschaften gestaltet? Welche Perspektive haben die sogenannten Süd-Partner*innen auf die Zusammenarbeit?
In der Publikation „Das Märchen von der Augenhöhe“ hat glokal e.V. zehn Aktivist*innen, Engagierte und NRO-Mitarbeitetende aus Globalem Süden und Norden zusammengebracht, um unterschiedliche Aspekte der NRO-Strukturen, Schulpartnerschaften, Freiwilligendienste und Solidaritätsarbeit zu beleuchten. Eine theoretischer Einleitung macht den historisch-politischen Rahmen fassbar und eine Reflexions- und Praxishilfe unterstützt bei der Analyse und Transformation des eigenen Engagements der Leser*innen.

Die Broschüre kann [hier] bei uns bestellt werden.
Wir freuen uns über die Verlinkung des Werbebanners! Download Werbebanner [hier]

Erklärung von The VOICE zum Protestmarsch in Bayern 2016

Die Anstrengungen der Flüchtlinge, sich in Gemeinschaften zu organisieren sind ein strategischer und politischer Schritt, um eine partizipatorische und repräsentative Position innerhalb und außerhalb einer jeden progressiven Graswurzel-Bewegung zu gewährleisten. Weiterlesen

NSU-Komplex auflösen – Spenden gesucht

Das Tribunal “NSU-Komplex auflösen” findet von 17. – 21.05.2017 in Köln statt. Es arbeitet für eine demokratische und kosmopolitische Gesellschaft, die das Recht auf Rechte in ihr Fundament gießt. Es arbeitet gegen staatlich unterstützte gesellschaftliche Ignoranz, die rassistisches Handeln ermöglicht. Denn immer noch ist die Serie an Morden und Anschlägen, die der sogenannte Nationalsozialistische Untergrund (NSU) zwischen 1999 und 2011 beging, nicht aufgeklärt. Weder das Gerichtsverfahren in München noch die zahlreichen parlamentarischen Untersuchungsausschüsse haben das Netzwerk des NSU sowie die Beteiligung des Verfassungsschutzes und anderer staatlicher Akteure daran vollständig offengelegt. Im Mittelpunkt des Tribunals steht daher die gemeinsam zu formulierende Anklage sowohl rassistischer Strukturen wie auch einzelner Täter*innen. Für die Vorbereitungsarbeiten sind Spenden notwendig.

Über Entschuldigungen…

Die entwicklungspolitische Szene in Deutschland setzt sich in den letzten zehn Jahren vermehrt mit Rassismus auseinander. In diesen Prozessen spielt die Zusammenarbeit zwischen weißen Organisationen und People of Color sowie migrantisch-diasporischen Organisationen oft eine wichtige Rolle. In dieser, oft auch nur punktuellen Zusammenarbeit, ist es in den letzten Jahren immer wieder zu größeren und kleineren Rassismusreproduktionen gekommen. Die meisten Vorfälle und Konflikte erreichen nicht die Öffentlichkeit und versanden leider häufig ungelöst im Alltag der (meist weiß bleibenden) Organisationen.

Ein Fall, der größere Wellen schlug, war die Beendigung des Projektes „move global/glokal“ durch das Eine-Welt Netzwerk (EWNW) 2010/2011 in Hamburg mit der Abwicklung des Teams (2010) sowie der anschließenden Kündigung des Projektleiters (2011). Die AG Sporen Lobal (Hinweis Juni 2016: Der Blog der AG Sporen Lobal ist inzwischen offline. Die Dokumentation geht weiter auf der Seite von MEPa Nord.) schaffte über ihren Blog größtmögliche Transparenz über den weiteren Umgang mit dem Konflikt innerhalb des EWNWs, zeigte, dass der Fall nicht vergessen war und übte Druck auf den Verein aus, nicht noch mehr Gras über die Sache wachsen zu lassen. Siehe dazu auch unseren Beitrag von 2013.

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Black Studies in Bremen

Am 6. Februar gab es ein Community Statement Schwarzer Wissenschaftler_innen und Organisationen in dem eine radikale Kritik an Black Studies Bremen geäußert wurde.

“Wir, die hier Unterzeichnenden, verurteilen die Art und Weise, in der Black Studies an der Universität Bremen mobilisiert und in Dienst genommen werden. Unsere Kritik richtet sich speziell  gegen die Organisation, Handhabung und geplante Implementierung einer Creative UnitNew Black Diaspora Studies: Ethische und ästhetische Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. […]

Abgesehen von einem antiquierten, ganz sicher nicht als intersektional zu bezeichnenden Gender-Verständnis stellt die derzeitige Einstellungspraxis eine unverhohlene Fördermaßnahme (affirmative action) für weiße Akademiker_innen dar, während der deutsche Wissenschaftsbetrieb Schwarze Wissenschaftler_innen und Wissenschaftler_ innen of Color systematisch ausschließt und dies aufgrund nichtexistenter rechtlicher Mechanismen, die eine gleichberechtigte Partizipation von unterrepräsentierten/marginalisierten Gruppen am universitären Leben als Studierende und als Fakultätsangehörige sicherstellen würden, weiterhin tun kann.”

Als erste Konsequenz auf die Forderungen, hat sich gestern die Forschungsgruppe Black Knowledges (ehemals Black Studies) aufgelöst. Die Gruppe schreibt, dass sie die Kritik akzeptiert und formuliert: “Uns ist deutlich geworden, dass die Forschungsgruppe Black Knowledges eher ein Teil des Problems des Rassismus ist statt ein Teil seiner Lösung.”