Schlagwort-Archive: Definitionsmacht

Stellungnahme von Edewa zur Abschaffung des N-Worts

Die Einkaufsgenossenschaft antirassistischen Widerstandes (Edewa) knüpft an die Anfang des Jahres geführte Debatte um Rassismus in Kinderbüchern an und feiert in Solidarität mit den Schwarzen Communities in Deutschland die Abschaffung des N-Worts. Die Stellungnahme findet sich hier.

 

Lüderitz geht in Namibia – und bleibt in München

In Nambia wurden letzte Woche zwei Städte und ein Küstenabschnitt durch den Präsidenten Hifikepunye Pohamba umbenannt. Die Namen Lüderitz, Schuckmannsburg und der Caprivi-Streifen verschwinden damit von der Landkarte.

In Deutschland hingegen bleiben trotz vielfältiger Proteste koloniale Straßennamen erhalten. In München beispielsweise hat der Stadtrat eine Aufforderung des Ausländerbeirats zur Umbenennung von Straßennamen, die nach Kolonialverbrechern und Massenmördern benannt sind, abgelehnt. Ein Bündnis von zivilgesellschaftlichen Organisationen und Initiativen fordert nun eine verantwortungsvolle Entkolonialisierung der Münchner Straßennamen.

Aktuelle Ausstellungen zu kolonialen Straßennamen und den Widerstand dagegen gibt es in Berlin, Hamburg und München.

Kinderbuchdebatte

In Deutschland tobt seit ein paar Wochen eine heftige Kinderbuchdebatte: Indem diskutiert wird, was wir unseren Kindern vorlesen wollen, steht zur Diskussion, welches Bild von Welt und von sich selbst vermittelt werden soll. Leitmedien wie die ZEIT demonstrieren wirkmächtig und mit rassistischer Bildsprache unterlegt: Die weiße Mehrheitsgesellschaft soll weiterhin die Definitionsmacht darüber besitzen, welche Geschichten erzählt werden und mit welchen Worten sie erzählt werden sollen.
Die Debatte um die Verwendung des N-Wortes ist eine sehr zentrale, nicht zuletzt weil dadurch das aktuelle Rassismusverständnis des Mainstreams deutlich wird und zumindest ansatzweise zur Disposition steht. Leider passiert dies in den meisten Fällen durch die Reproduktionen und damit durch die Stabilisierung von Rassismus. Weiterlesen