Schlagwort-Archive: Native Americans

Solidarity with Standing Rock Sioux Nation

Im April 2016 rief die Standing Rock Sioux Nation zur Unterstützung aller indigenen Völker gegen die Dakota Access Pipeline (DAPL) auf. Die DAPL bedroht das Wassersystem von Millionen entlang des Missouri, vor allem aber Standing Rock. Seit September 2016 schickten Hunderte von Nations Unterstützungsbriefe und Tausenden schlossen sich der Versammlung am Sacred Stone Camp an.

Trotz illegaler Taktiken, Fehlinformation durch Medien, Angriffe von Corporate Söldnern und Verhaftungen durch die Polizei entschloss sich die Versammlung ruhig zu bleiben und die Schändung nicht zulassen. Sie bauen eine sich komplett selbstversorgende Stadt mit erneuerbaren, „earth friendly“ Energien für alle Nations.

Standing Rock Sioux Nation bittet um Unterstützung und Spenden für die Versorgung und juristische Verteidigung. Dabei soll darauf geachtet werden, die Spenden nur offiziellen Native American Organisationen oder andere auf deren Webseiten aufgelisteten Stellen zukommen zu lassen (s.u.).

Um über den Widerstand gegen Pipelines in Nordamerika mehr zu lernen, können Native Nachrichten-Webseiten herangezogen werden.

 


If you want to send supplies directly, you can mail them to:
Sacred Stone Camp
P.O. Box 1011
Fort Yates, ND 58538

OR

Standing Rock Sioux Tribe
Attention: Donations
PO Box D
Building #1
North Standing Rock Avenue
Fort Yates, ND 58538


 

  • To send supplies to the children at the Defenders of the Water School, please purchase items on the Amazon Wish List for children…please DO NOT send more school supplies.
  • Please send medical supplies directly to:
    Wasté Win Young
    950 Meadowlark Street
    Fort Yates ND 58538
  • Please send herbs and traditional medicines directly to:
    Linda Black Elk
    P.O. Box 924
    Mobridge, SD 57601

Karl May will Skalpe nicht rausrücken

Seit mehreren Jahren gibt es Forderungen von Ojibwe und anderen Native American Nations an das Karl May Museum in Radebeul bei Dresden: Mehrere Skalpe, die sich in der Museumssammlung befinden, sollen zurückgegeben werden. Das Museum hatte der Rückführung der human remains im letzten Jahr zugestimmt, dies nun aber wieder widerrufen.

Red Haircrow, Native Autor und Aktivist in Berlin, schreibt dazu Folgendes:

„The Karl May Museum is absolutely in the wrong, and no amount of their posturing, blustering or supposed concern for “doing the right thing” makes their attitude okay. They’re wrong. The scalp(s) need to be returned. This is an yet another ugly example of how the collecting of “native goods/items/remains” or cultural appropriation through Indian hobbyists or by museums and the like can cause international issues and continue historic trauma to Native Americans or other indigenous peoples.“

Auch jenseits des Karl May Museums gibt es in Dresden eine aktuelle Debatte zum Umgang mit human remains in staatlichen Museen, u.a. im Sächsischen Landtag durch zwei Kleine Anfragen (hier und hier).

Zum internationalen Tag für Reparationen

Der 12. Oktober hat viele Bedeutungen: Columbus Day, Día de la Raza, Tag des indigenen Widerstands oder auch internationaler Tag für Reparationen. Dazu wollen wir in Kurzmeldungsformat auf ein paar Ereignisse hinweisen:

In Berlin hielten die über den Genozid an Herereo und Nama diskutierenden Bundestagsausschüsse einer Gruppe von Genozidforscher*innen der Herero Community aus den USA ebenso ihre Türen verschlossen wie die Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte (BGAEU). Die Pressemitteilung des Kampagnenbündnisses Völkermord verjährt nicht findet sich hier.

In Caracas/Venezuela wurde die Statue von Christoph Kolumbus mit einer antikolonialen Statue ersetzt und in den USA wird weiter an Transforming Columbus Day gearbeitet. Einen aktuellen Beitrag gibt es bei Latino Rebels.

In Berlin ist der Blog „Rassismus_Verlernen: Kämpfe um Reparationen für Kolonialismus und Versklavungshandel“ mit ersten Beiträgen online gegangen. Aktuelle Beiträge von ColonialismReparation finden sind hier.

 

Tribunal statt Heiligsprechung

Tribunal Junipero Serra 091215Die Heiligsprechung des Missionars Junípero Serra durch Papst Franziskus in dieser Woche hat die Diskussion um den Zusammenhang zwischen Mission und Kolonialismus einmal wieder in die Weltöffentlichkeit gebracht. Schon im Vorhinein gab es viel Protest von Native American Organisationen und Aktivist*innen. Das American Indian Movement (AIM) in Kalifornien hat in Los Angeles ein Tribunal für Serra veranstaltet, in dem er u.a. für Versklavung, Folter und Beteiligung am Völkermord verurteilt wurde. Der Walk of Anchestors rief nach einem 650 Meilen langen Pilgerweg in Gedenken an die Opfer der Missionierung  am Tag der Heiligsprechung einen „Day of Mourning“ aus. Eine Initiative um Norma Flores versuchte per Petition die Heiligsprechung zu verhindern. Ein Interview mit Flores findet sich hier.

Für alle Interessierten an dem Zusammenhang zwischen Mission und Kolonialismus, sei der Film Das Koloniale Missverständnis von Jean-Marie Teno empfohlen.

Nachtrag: Und hier noch der Hinweis auf einen ausführlichen Hintergrundartikel von Indiancountrytodaymedianetwork.

Post für den Klett-Verlag zum neuen Schuljahr

Gestern haben wir dem Klett-Verlag unseren Offenen Brief zur Einstellung der I***-Hefte geschickt. Über 200 Unterzeichner*innen aus Schule, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft aus dem In- und Ausland haben unsere Forderungen unterschrieben und wenden sich gegen die diskriminierende und stereotype Darstellung von Native Americans in denen vom Klett Verlag herausgegebenen „Meine Indianerhefte“. Auf unserem Online Portal mangoes&bullets haben wir dazu eine Reihe weiterführender Materialien und Hintergrundliteratur zusammengestellt.

Wo sind all die…? HIER!

Aktuell werben wieder mehrere Plakatkampagnen, von Versicherungen bis Ministerien, mit Weißen Kindern in „Indianerkostümen“. Während in Nordamerika zumindest eine gesellschaftliche und wissenschaftliche Diskussion um kulturelle Aneignung existiert – auch wenn im Mainstream da nicht viel von zu sehen ist -, ist diese in Deutschland kaum angekommen. Bis auf kleinere Adbusting-Aktionen wie das „Leitkultur macht stark“-Plakat, scheinen Plakatkampagnen wie die des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unwidersprochen zur deutschen Realität zu gehören.

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