Schlagwort-Archive: Deutschland

Oranienplatz-Aktivist in Abschiebehaft – Flüchtlingsrat fordert Freilassung

Am 29. Juli 2014 wurde Badra Ali Diarra, ein Aktivist vom Oranienplatz, auf Betreiben der Ausländerbehörde Börde (Sachsen-Anhalt) in Abschiebehaft genommen. Er soll nach Italien abgeschoben werden. Der Mann aus Mali ist Teil des sogenannten Oranienplatz-Agreements mit dem Senat. Die vom Senat zugesagte Umverteilung nach Berlin und anschließende Einzelfallprüfung wurde ihm jedoch nicht zuteil. Auch der im Einigungspapier zugesicherte Abschiebestopp wird nicht gewährt. Weiterlesen

Prozesse gegen Rassismus im Münchner Nachtleben

In Zusammenarbeit mit dem Ausländerbeirat München hat Hamado Dipama letztes Jahr am 19.04.2013 und 20.04.2013 mit sechs Freunden unterschiedlicher Herkunft sowie mit der Journalistin IsabelIe Hartmann vom Bayerischen Rundfunk eine Testaktion in 25 Münchner Nachtclubs und Diskotheken durchgeführt. Das Ergebnis war niederschmetternd. Von den insgesamt 25 besuchten Clubs und Diskotheken wurde den Aktionsteilnehmenden afrikanischer und türkischer Herkunft nur in 5 der 25 Lokalitäten der Einlass gewährt, während die Vergleichspersonen ausnahmslos in jeden Club eingelassen wurden. Nun kam das Amtsgericht München zu dem erstaunlichen Ergebnis, dass eine Diskriminierung des Klägers Hamado Dipama nicht belegt ist. Zu dieser skandalösen Gerichtsentscheidung hat der Ausländerbeirat München folgende Pressemitteilung verfasst. Weiterlesen

Sexistischer Kackshitstorm und Solidaritätserklärungen

Nachdem Wissenschaftler_innen, die sich mit Geschlechter- und Sexualitätsforschung beschäftigt, aufgrund ihrer sexualpädagogischen Veröffentlichungen in den letzten Wochen in Medien wie Facebook, in Blogs und mit E-Mails auf das Schärfste sexistisch und homophob beleidigt und persönlich bedroht wurden, erklären sich Kolleg_innen und Initiativen per Solidaritätserklärungen solidarisch. Diese werden dann wiederum Ziel von Anfeindungen. Selbst der universitäre Betrieb hat sich angesichts des Ausmaßes der Angriffe zu einer Erklärung bewegen lassen.

 

Nelken für Napuli!

Gemeinsamer Aufruf von AfricAvenir International, AFROTAK TV CyberNomads, Berlin Postkolonial, glokal, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland, Tanzania-Network.de

Nelken für Napuli!

Fast ohne Verpflegung saß die Refugee-Aktivistin Napuli Langa fünf Tage auf einer Platane am Berliner Oranienplatz und weigerte sich, das zerstörte Camp der Geflüchteten zu verlassen. Bevor sie gestern Abend geschwächt aber wohlbehalten herabstieg, hat sie einen großartigen Sieg für die Geflüchteten am Oranienplatz erkämpft. Schriftlich hat der Senat versichert, dass das Infozelt der Geflüchteten wieder aufgebaut wird. Damit ist klar: Der Protest geht weiter  – O-Platz is living!
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Empfang der geraubten Gebeine wird von Herero und Nama boykottiert

Das internationale NRO Bündnis “Völkermord verjährt nicht!” berichtete letzte Woche:

“Eklat in Windhoek: Herero und Nama boykottieren Empfang der Gebeine aus Berlin

Gegen 7 Uhr früh sind heute die in der Kolonialzeit zu rassistischen Forschungen nach Deutschland verschleppten Gebeine von 35 afrikanischen Menschen – darunter Opfer des Genozids an den Herero und Nama – in der namibischen Hauptstadt Windhoek eingetroffen. Zu 10 Uhr hatte Regierung die betroffenen Volksgruppen und ihre traditionellen Führer in den Parlamentsgarten eingeladen, wo sich ca. 300 Menschen versammelten. Die Hälfte der Stühle blieb dennoch leer.

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For Whites Only? Rückgabe von geraubten Gebeine an Namibia hinter verschlossenen Türen

[Update zu diesem Blogeintrag unter Empfang der Gebeine boykottiert.]

Gemeinsame Pressemitteilung des internationalen NGO-Bündnisses „Völkermord verjährt nicht!“ und des Zentralrats der Afrikanischen Gemeinde in Deutschland

For Whites Only?

Deutschland schließt Nachfahren Kolonisierter und kritische Öffentlichkeit von Rückgabe weiterer geraubter Gebeine an Namibia in Berliner Charité aus. 120 NGO fordern Entschuldigung und Wiedergutmachung für kolonialen Landraub und Genozid in Namibia. Zentralrat der Afrikanischen Gemeinde in Deutschland verlangt Rückgabe aller in Afrika angeeigneten Gebeine und Kulturschätze.

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Offener Brief an Heimathafen Neukölln “Wir sind keine ‘Schlitzaugen'”!

Der Verein Korientation e.V. hat gemeinsam mit einem großen Bündnis an Organisationen und Einzelpersonen einen offenen Brief an den Heimathafen Neukölln geschrieben und damit die öffentliche Auseinandersetzung über anti-asiatischen Rassismus erneut angestoßen:

“Wir haben zu unse­rem Ent­set­zen erfah­ren, dass bis zum 04. Februar 2014 über einen län­ge­ren Zeit­raum hin­weg trotz ein­ge­gan­ge­ner Beschwer­den der Hei­mat­ha­fen Neu­kölln im Rah­men sei­ner Ausstellung»I love NK« ein für asia­ti­sche Men­schen unzwei­fel­haft ver­let­zen­des Bild gezeigt hat. Auf die­sem Foto ist eine blonde weiße Frau in einem wei­ßen Heimathafen-T-Shirt mit dem Auf­druck »I love NK« in einer ost­asia­tisch anmu­ten­den Park­an­lage zu sehen. Ihr grin­sen­des Gesicht repro­du­ziert ein altes und sehr her­ab­set­zen­des ras­sis­ti­sches Ste­reo­typ, indem sie mit ihren Fin­gern ihre Augen zu »Schlit­zen« hochzieht. […]”

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Alles andere als knorke!

Die Berliner Band Knorkator wirbt für ihre neuste Platte mit rassistischen Motiven und dem Slogan “We want Mohr”. Wir haben es zwar auf radioeins gehört, in Berlins Strassen gesehen und unseren Ohren und Augen nicht getraut, aber nichts unternommen. Glücklicherweise sind nicht alle untätig geblieben: So haben z.B. die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland eine Stellungnahme verfasst und der Blogger Atif Hussein hat einen Briefwechsel mit radioeins – rbb geführt.

Looted art and academic colonisation in Germany

The Archaeological Association of Nigeria (AAN) accuses the curators of the recent German Nok exhibition in Frankfurt of academic colonisation of archaeology for failing to agree to the exhibition first being hosted on Nigerian soil and for several other breaches concerning the heritage of Nigeria. For more information, see the statement by the AAN, an article on Pambazuka by the president of the AAN, Zacharys Anger Gundu, and an essay by Kwame Opoku in Modern Ghana.